SrOnlyNavigation

Inhalt

22.01.2024

Institut für Mittelstandsforschung untersucht Gründungen von Jugendlichen

Junge Menschen sollen an das Unternehmertum frühzeitig herangeführt werden.

Jugend forscht

© Adobe Stock / Lightfield Studios

Unternehmerisches Denken und Handeln schon in der Schule zu fördern: Das ist das Ziel des Initiativkreises „Unternehmergeist in die Schulen“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK). Junge Menschen sollen an das Unternehmertum frühzeitig herangeführt werden.

Ein Team des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) hat anhand von Paneldaten und eigenen Erhebungen die Zahl und Motive minderjähriger Gründerinnen und Gründer sowie den Einfluss ihres Umfeldes beleuchtet. „Schätzungsweise 290 bis 610 Minderjährige“, schreibt die Forschungsleiterin Teita Bijedić in ihrem Bericht zur Untersuchung, „gründen jährlich ein Unternehmen. Gründungen von Minderjährigen sind demzufolge ein Nischenphänomen.“ Meist sind es Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren mit überdurchschnittlichen Leistungen, die sich in Bereichen mit digitalen Anknüpfungspunkten selbstständig machen.

Nach den Erkenntnissen des IfM-Teams nutzen Jugendliche die frühe Selbstständigkeit vor allem, um sich auszuprobieren, Ideen am Markt umzusetzen und Kompetenzen zu erwerben, die sie auf das spätere Berufsleben vorbereiten. Darüber hinaus gehe es vielen Jugendlichen darum, sich proaktiv und strategisch ein eigenes berufliches Netzwerk aufzubauen. Finanzielle Motive, so Bijedić, stünden seltener im Vordergrund.

„Eine zentrale Bedeutung kommt dem Elternhaus zu: Die dort vermittelten Werte und unternehmerischen Erfahrungen werden von den Jugendlichen als besonders gründungsfördernd wahrgenommen. Steht die Umsetzung des Gründungsvorhabens konkret an, gewinnen persönliche Vorbilder und Mentoren an Bedeutung“, schreibt Bijedić.

Laut IfM haben die Jugendlichen allerdings nicht so gute Erfahrungen mit dem institutionellen Umfeld gemacht. Viele ließen sich durch negative Rückmeldungen von Lehrerinnen und Lehrern abschrecken. Bijedić ist daher der Meinung: „Entrepreneurship Education sollte stärker verpflichtend in den Schulen verankert werden.“ Interessierten Schülerinnen und Schülern empfiehlt sie, mit etablierten Organisationen wie den Mitgliedern des Initiativkreises des Bundeswirtschaftsministeriums „Unternehmergeist in die Schulen“ zusammenzuarbeiten. „Dies könnte die Umsetzung sehr erleichtern.“

Weitere Informationen:

www.ifm-bonn.org